Was kommt denn da? Eine Mini-Lokomotive? Die Lützelhäuser kennen die Antwort. Denn in ihrem Wohnort ist Michaela Haack jetzt öfter mit ihrem ungewöhnlichen Gefährt unterwegs: Mit dem elektrischen Lastenfahrrad kann sie bis zu fünf Kinder gleichzeitig befördern und meist ist das Transportmittel voll besetzt. Denn die Lützelhäuserin ist Tagesmutter – Kindertagespflegeperson - und betreut fünf Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren. Um ihr den Betreuungsalltag zu erleichtern, hat die Gemeinde Linsengericht, die im Bereich Kindertagespflege mit der Stadt Gelnhausen kooperiert, die Anschaffung des Lastenfahrrads gefördert. Die beiden Kommunen wollen künftig weitere Anreize schaffen, um zusätzliche Tagespflegepersonen zu gewinnen.
Mit dem Lastenfahrrad kann Michaela Haack jetzt ihre Tageskinder alle auf einmal transportieren. Mehr Spaß für die Kleinen, weniger Stress für die Tagesmutter. Weil der „Fahrgastraum“ vor dem Lenker montiert ist, hat Michaela Haack ihre Schützlinge immer im Blick. Die werden während der Fahrt in den Kindersitzen angeschnallt und sind mit Helmen und Warnwesten ausgestattet. Ein Regenverdeck schützt sie vor der Witterung. „Wir fahren auch mal zum Einkaufen nach Altenhaßlau. Mit dem Rad wird der Transport zur aufregenden Entdeckungstour für die Kinder“, berichtet Michaela Haack. Und damit alle wissen, was es mit dem ungewöhnlichen Transportfahrzeug auf sich hat, sponserte die Firma Five Werbetechnik aus Lützelhausen den bunten Aufdruck mit Schriftzug und lustigen Kinderfiguren. Der Schriftzug klärt darüber auf, dass mit dem E-Bike Tagesmutter Michaela aus Lützelhausen mit ihren Zwergen unterwegs ist und Kindertagespflege „eine liebevolle Kinderbetreuung speziell für Ihr Kind“ bietet. Auch die Bürgermeister dürfen auf dem sportlichen Packesel Platz nehmen und würden am liebsten gleich eine Tour mit den Kindern unternehmen.
Im Angebot der Kinderbetreuung ist Kindertagespflege nicht mehr wegzudenken und gewinnt gerade in Zeiten einer stetig steigenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder ab dem ersten Lebensjahr weiter an Bedeutung. Kindertagespflegepersonen erwerben in ihrer Aus- und Weiterbildung alle pädagogischen und rechtlichen Grundlagen, die sie für die verantwortungsvolle Aufgabe benötigen. „Vor dem Hintergrund der Betreuungskosten in den städtischen Kindertagesstätten müssen wir uns auch die Tagesmütter etwas kosten lassen“, sind sich Gelnhausens Bürgermeister Daniel Christian Glöckner (FDP) und Linsengerichts Rathauschef Albert Ungermann (SPD) bei einer Aussprache zum Thema im Rathaus in Altenhaßlau einig. An dem fachlichen Austausch nach der offiziellen Übergabe des Lastenfahrrads nahmen Melanie Kroh vom Fachdienst Kindertagespflege und Heike Schmidt, Abteilungsleiterin Kinderbetreuung, Familie und Senioren der Stadt Gelnhausen, teil. Zur Diskussion standen zusätzliche Leistungen der beiden Kommunen für die Ausstattung der Tagespflegepersonen, die selbstständig tätig sind. Weitere Themen waren in diesem Zusammenhang auch Fortbildungs- und Vertretungskosten.
Wer Freude an der Arbeit mit Kindern hat, diese fördern will und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Eltern und Fachberatungen wünscht, ausreichend Zeit und Platz sowie Organisationstalent mitbringt, für den könnte die Tätigkeit in der Kindertagespflege genau das Richtige sein. Der nächste Qualifizierungskurs startet im Oktober 2019. Vorab lädt der Main-Kinzig- Kreis zu Orientierungstagen ein. Für ein unverbindliches Beratungsgespräch im Bereich Gelnhausen und Linsengericht ist Melanie Kroh die Ansprechpartnerin. Sie steht für Fragen zum Einstieg in die verantwortungsvolle Betreuungstätigkeit gerne zur Verfügung. Kontakt: m.kroh@gelnhausen.de, Telefon 01520 7737963. Darüber hinaus beantwortet das Team der Zentralstelle für Kinderbetreuung im Jugendamt des Main-Kinzig-Kreises Fragen zur Kindertagespflege unter www.mitkindundkegel.de sowie telefonisch bei Iris Dörr unter 06051 8514620.
Abdruck honorarfrei/Stadt Gelnhausen