Der Gerichtswald der Gemeinde Linsengericht mit seiner exponierten Lage "rund ums Hufeisen" ist seit der Keltenzeit Bewahrer kulturgeschichtlicher Spuren im Vorderspessart.
Der Gerichtswald ist die südöstliche Begrenzung des Vorderspessarts zum Kinzigtal hin und liegt teilweise noch auf Biebergemünder Gemeindegebiet im Lützeltal. Er ist mit seinen ca. 1.300 ha bereits seit dem frühen Mittelalter gemeinsamer Besitz der Märkergemeinschaft Hasela und steht seit jener Zeit unter gemeinsamer Verwaltung aller Linsengerichter Gemeinden.
Die Ausweisung als AGW (Altenhaßlauer Gerichtwald) oder Markwald hängt unmittelbar mit dem Gericht Hasela zusammen; erwähnt wird der AGW in den sog. Weisthümern von 1354, in denen die Gemeinderegeln formuliert sind, zu denen auch gemeinschaftliche Nutzung der Feld- und Waldgemarkung gehörte. Seit 1997 ist Förster Ralf Deckenbach für die Geschicke des AGW verantwortlich.
Im Gerichtswald können sehr gut Spuren der Forstwirtschaft in den vergangenen Zeiten nachvollzogen werden, wobei gerade in den letzten 40 Jahren teilweise gravierende Änderungen sichtbar werden.
Der Gerichtswald liegt auf einer Höhe von 180 m NN ( Höhe Niederhof ) bis 481 m NN (Kreilberg). Der Boden besteht fast ausschließlich aus Buntsandstein, mit Einzelvorkommen von Quarzit und Glimmerschiefer.
Aktuelle Baumartenverteilung: (ca.-Werte)
2013 im Vgl. 1980 und um 1830
Eiche 8% 7% 14%
Buche 36% 24% 36%
Fichte 19% 23% 1%
Kiefer 37% 37% 35%
Für weitere Informationen empfehlen wir das Buch "Die Landschaft im Linsengericht" von Herrn Ralf Weppler.